Newsletter Juni 2021
Unsere Themen des Newsletters:
1. ADS-Jahrestagung vom 29. September bis 01. Oktober 2021 in Dresden
2. Sport und Bewegung im öffentlichen Raum
3. „Sport im Park“ – beteiligte Kommunen
4. Ergebnisse der Begleit- und Grundlagenforschung zu „Sport im Park“
5. Wir stellen vor: das Sport- und Bäderamt Bonn
1. ADS-Jahrestagung vom 29. September bis 01. Oktober 2021: Was bewegt die ADS-Mitglieder?
Die vergangenen Corona-Monate mit den dazugehörigen Beschränkungen haben etwas mit uns als Gesellschaft gemacht – von der Frage, wie wir arbeiten bis hin zu der Art, wie wir kommunizieren und uns austauschen. Nun werden die Einschränkungen nach und nach gelockert, und es wächst die Zuversicht, dass die diesjährige ADS-Tagung in Präsenzform stattfinden kann.
Mit dieser Hoffnung möchte der Vorstand alle Kolleginnen und Kollegen in den Mitgliedskommunen an den Termin für die Jahrestagung 2021 erinnern. Sie findet
von Mittwoch, 29. September 2021, bis Freitag, 01. Oktober 2021,
in der Landeshauptstadt Dresden statt.
Dabei wird das Thema „Corona“ noch eine gewichtige Rolle spielen müssen; denn nicht nur die hinter uns liegende Zeit der Pandemie, sondern auch das Rauskommen aus der Pandemie und die Zeit nach der Pandemie werfen Fragen auf, die wir mit den Kolleginnen und Kollegen als die wirklichen Experten vor Ort diskutieren möchten. Wir werden uns ganz allgemein die Fragen stellen müssen, Was hat die Pandemie im Sport nachhaltig verändert?, Was hätten wir rückblickend anders machen können? oder Was muss passieren, bevor eine nächste Welle uns überrascht? Auch die weiteren Themen, wie zum Beispiel Themen aus dem breiten Spektrum der Digitalisierung, orientieren sich eng am Arbeitsalltag kommunaler Sportverwaltungen.
Bitte, merken Sie sich den Termin vor und setzen Sie sich gern mit uns in Verbindung, wenn Sie noch Anregungen zur Tagung und deren Organisation haben. Die formelle Einladung geht Ihnen voraussichtlich in den nächsten Wochen zu.
Erste Informationen und Anmeldung
2. Sport und Bewegung im öffentlichen Raum mit „Sport im Park“, mit der „SportBox“ und mit „Teqball“
In unserer Themensammlung widmen wir uns passend zur Jahreszeit dem Thema “Sport und Bewegung im öffentlichen Raum”, ein Thema, das gerade in der Corona-Zeit an Aktualität und Bedeutung gewonnen hat. Dabei greifen wir die Aktionen “Sport im Park”, “SportBox” und Teqball“ auf, unter anderem auch, weil für das Bekanntwerden, die Verbreitung und den Erfolg dieser Initiativen ADS-Kommunen Pionierarbeit geleistet und/oder die Vorreiterrolle übernommen haben. Wir beleuchten die Themen aus verschiedenen Blickwinkeln, lassen aber besonders Kolleginnen und Kollegen aus unseren Mitgliedskommunen zu Wort kommen, so wie wir es schon einmal im ADS-Newsletter 03/2019 zum Thema „Die bewegte Stadt – mit Sport und Bewegung Zukunft gestalten“ getan haben. Mit den aktuellen und mit den Erfahrungsberichten der Kolleginnen und Kollegen aus 2019 konnten wir eine kleine Dokumentation, die wir um einen Gastbeitrag von Prof. Bellinghausen ergänzen, erstellen. Damit hoffen wir, die vorliegenden Informationen, Erfahrungen und Erkenntnisse für alle besser nutzbar machen und viele weitere Kolleginnen und Kollegen zu eigenen Aktionen und Projekten motivieren zu können.
Wir danken allen Beteiligten, dass sie uns auch in schwierigen Zeiten bereitwillig unterstützt, uns mit Informationen sowie mit ihrem Hintergrundwissen versorgt haben, uns an ihren Erfahrungen teilhaben und uns ihre Begeisterung für das Thema spüren ließen.
In dem Wissen darum, dass es viel mehr Praxisbeispiele als die ausdrücklich genannten gibt, über die zu berichten interessant gewesen wäre und sich gelohnt hätte, müssen wir gleichzeitig einerseits um Verständnis bitten, dass wir nur eine kleine Auswahl treffen konnten, und andererseits, dass wir die uns zugesandten Berichte, Anregungen, Zeitungsnotizen und Fotos bei weitem nicht so vollständig übernehmen konnten, wie wir das gern getan hätten und wie sie es verdient hätten. Aber eines wird auch so deutlich: Der Kreativität vor Ort scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Und: Für eigene Aktionen muss niemand das Rad neu erfinden; es gibt – so der Eindruck – für alles ein Vorbild, von dem man lernen und sich was abgucken kann – eine gute Nachricht!
3. „Sport im Park“ – beteiligte Kommunen
Die ADS hat im April 2021 eine Liste der Kommunen erstellt, in denen „Sport im Park“ bereits stattfindet. Diese Liste umfasst 111 Kommunen aus Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Erfreulich ist, dass diejenigen Kommunen, die „Sport im Park“ vielleicht erstmals im Jahr 2021 anbieten möchten, in erreichbarer Nähe ein schon bestehendes Projekt finden dürften, das ihnen als Orientierung dienen und dessen beteiligte Sportverwaltung sie kontaktieren könnten.
Die Liste finden Sie unter https://www.ads-sportverwaltung.de/de/news-termine/sport-im-park
4. Ergebnisse der Begleit- und Grundlagenforschung zu „Sport im Park“
„Sport im Park“ ist längst und verdientermaßen ein „Fall“ für die Wissenschaft geworden. Am Beispiel Bonn erforschte Prof. Dr. Mathias Bellinghausen die gesundheitsfördernden und präventiven Effekte kostenloser Bewegungs- und Sportangebote im Zeitraum von April bis September 2019. Die „Ergebnisse der Begleit- und Grundlagenforschung zum kommunalen Programm Sport im Park“ finden Sie ebenfalls in unserer umfangreichen Dokumentation.
Zu den viel zitierten „Vorerkrankungen“, die einen Krankheitsverlauf durch Corona verschlimmert haben, gehören zu einem hohen Teil auch sog. Zivilisationskrankheiten, die durch einen präventiv-aktiven Lebensstil vermeidbar gewesen wären – und sind! Stärkung der Widerstandskraft und Leistungsfähigkeit bedeutet aber nicht nur Schutz vor Krankheit, sondern Steigerung der Lebensqualität!
Der Ansatz der kommunalen Gesundheitsförderung bietet hier laut Prof. Dr. Mathias Bellinghausen eine hervorragende Chance. Es gibt mehrere Kriterien zu beachten, die allerdings mit einer Aufbruchstimmung, externen Finanzierungsmöglichkeiten und viel engagierter wie freudvoller Gemeinschaftsarbeit nachhaltig angegangen werden können.
Download Handbuch Sport im Park
5. Wir stellen vor: Das Sport- und Bäderamt der Bundesstadt Bonn
Das Sport- und Bäderamt in Zahlen
Einwohnerinnen und Einwohner: 333.794 (Stand: 31.12.2020)
Amtsbezeichnung: Sport- und Bäderamt
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Insgesamt 92 Vollzeitstellen;
• 23 in der Verwaltung
• 29 beim Betrieb der Sportstätten
• 40 beim Bäderbetrieb
Anzahl der Außensportanlagen: 58
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24 Kunstrasenplätze (davon städtische Trägerschaft: 23)
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12 Rasenfelder (davon städtische Trägerschaft: 12)
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7 Grandplätze (davon städtische Trägerschaft: 7)
Anzahl der Sporthallen: 126 insgesamt
Anzahl der Schwimmbäder und -hallen: 8 Bäder (2 Hallenbäder, 4 Freibäder, 1 Kombi-Bad, 1 Bad mit Traglufthalle (Winter) und Freibad (Sommer)
Trägerschaft. Stadt Bonn
Anzahl der Sportvereine und Mitgliedschaften: 361 Vereine mit 81.232 Mitgliedern (35,32 % Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre)
Organisation und Aufgaben des Sport- und Bäderamtes
Wo ist die Sportverwaltung innerhalb der Verwaltung angesiedelt und wie ist sie aufgebaut? Was sind die Hauptaufgaben?
Die Sportverwaltung ist als eigenständiges Amt in der Verwaltung angesiedelt. Das Sport- und Bäderamt ist dem Sport- und Kulturdezernat zugeordnet. Das Amt besteht aus der Abteilung Sportstättenmanagement, Sportentwicklung und Bäderbetrieb sowie der Stabsstelle Verwaltung, Haushalt, Personal.
Hauptaufgabe des Sport- und Bäderamtes ist es, die Rahmenbedingungen für den organisierten und informellen Sport bestmöglich zu gestalten und auszubauen. So werden zur Sicherstellung eines flächendeckenden Sportangebotes Freiluftsportstätten, Sporthallen und Gymnastikräume bereitgestellt und unterhalten. Außerdem betreibt das Sport- und Bäderamt Hallenbäder, Freibäder und Schulschwimmbäder.
Das Sport- und Bäderamt versteht sich als Partner, Förderer und Servicestelle des Sports und gewährt auf der Grundlage der Sportförderrichtlinien eine Vielzahl an Zuschüssen.
Eine noch junge Aufgabe ist die Sport- und Sportstättenentwicklungsplanung als stetiger, dynamischer und interdisziplinärer Entwicklungsprozess. Hieraus folgen ein bedarfsgerechter Ausbau und eine nachhaltige Sanierung der Sportinfrastruktur.
Was sind die aktuellen Höhe-/Schwerpunkte der Arbeit
Die Schwerpunkte und Herausforderungen für das Sport- und Bäderamt ergeben sich aus dem 2019 veröffentlichten Gutachten zur Sportentwicklung der Bundesstadt Bonn sowie aus dem im vergangenen Jahr im Rat beschlossenen „Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft“.
a) Sportinfrastruktur anpassen, ausbauen und auf einem hohen Qualitätsniveau erhalten
Eine bewegungsaktivierende Sportinfrastruktur ist Grundvoraussetzung dafür, dass der Sport seine gesellschaftliche Kraft optimal entfalten kann. Die Sportinfrastruktur ist deshalb umfassend und zeitgemäß zu sanieren bzw. zu modernisieren. Dies betrifft
o die Bäder (Hallenbäder und Freibäder),
o die Außenanlagen einschließlich der Umkleide- und Sanitäranlagen
o die Sporthallen
o und auch den öffentlichen Raum
Große Bauprojekte sind derzeit die Modernisierung und Sanierung der größten Bonner Sportanlage, des mittlerweile 50 Jahre alten Sportparks Nord, die Umwandlung eines innerstädtischen Platzes (Reuterpark) zu einem inklusiven Sport-, Spiel und Freizeitplatz und die Erweiterung und Attraktivierung eines Skateparks. Außerdem steht mit der Sanierung und Erweiterung des Hardtbergbades zu einem familiengerechten Freizeitbad die erste große infrastrukturelle Maßnahme im Bäderbereich in den Startlöchern.
b) Bäderbetrieb zukunftsfähig ausrichten
Die Ausrichtung des Bäderbetriebes ist im Hinblick auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer zu optimieren. Hierzu zählen:
o Infrastrukturelle Maßnahmen (Neubauten, Sanierungen) aus dem Rahmenplan zur Neugestaltung der Bonner Bäderlandschaft
o Konzeptionelle Veränderungen (Öffnungszeiten, Dienstleistungen)
o Entwicklung einer Marketingstrategie
o Senkung des jährlichen Betriebskostendefizits
c) Verwaltungsstrukturen optimieren
Sportentwicklung ist als Querschnittsaufgabe wichtiger Bestandteil von gesamtstädtischen Planungsprozessen. Deshalb ist es erforderlich, die Verwaltungsstrukturen anzupassen, Zuständigkeiten zu überdenken und die Rolle des Sport- und Bäderamtes als Kompetenzzentrum für Sport und Bewegung zu stärken.
d) Sportentwicklung und Sportförderung dynamisch und nachhaltig ausrichten
Der Sport unterliegt einem erheblichen gesellschaftlichen Wandel. Deshalb sind die Sportentwicklung und die Sportförderung regelmäßig zu überprüfen und zu evaluieren.
Die städtische Sportförderung sollte folgende Themen verstärkt in den Blick nehmen:
o Förderung von integrativen, inklusiven und nachhaltigen Angeboten der Vereine
o Förderung von Angeboten der Vereine in sozial-bzw. bildungsbenachteiligten Quartieren
o Förderung von Kooperationsmodellen zwischen Kindergarten, Schulen und Vereinen
o Förderung von leistungssportlichen Aktivitäten der Sportvereine
o Akquirierung von hochkarätigen Sportveranstaltungen
Was sind die (sportbezogenen) Ziele der Stadt Bonn (allgemeine strategische Ziele) und was sind die Ziele der Sportentwicklungsplanung?
Der Sport mit seinen faszinierenden Facetten spielt in der Bundesstadt Bonn eine gewichtige Rolle. Er berührt viele Lebensbereiche der Menschen und ist für sie Ausdruck von Freude und gibt ihnen Lebenssinn. Das vielfältige sportliche Angebot in Bonn baut Brücken zwischen den Menschen unterschiedlicher Kulturen, Glaubensrichtungen, Geschlechtern, erlebter Belastungen und unterschiedlichen Alters. Hierdurch trägt der Sport wesentlich zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft bei. Durch das geänderte Sportverhalten der Bevölkerung steht der Sport vor neuen Herausforderungen und Chancen. Vom Sport gehen wichtige Impulse für die Stadtentwicklung aus. Somit berührt der Sport als Querschnittsfach viele weitere Politikfelder und wirkt auf sie ein.
2019 ist ein von Herrn Prof. Dr. Robin Kähler erstelltes Gutachten zur Sportentwicklung in der Bundesstadt Bonn veröffentlicht worden. Die in dem Gutachten formulierten strategischen Leitziele sind vom Rat der Stadt bekräftigt worden und somit konzeptionelle Grundlage für das Handeln der Sportverwaltung.
Zentrales sportpolitisches Leitmotiv der Bundesstadt ist es, eine „Sportstadt für alle Menschen“ zu sein. Alle Menschen in Bonn sollen Zugang zum Sport erhalten. Die Sport- und Bewegungsförderung bezieht sich zusätzlich zu der klassischen Förderung der Sportorganisationen auch auf allen anderen, nicht organisierten Bevölkerungsgruppen.
Ein Schwerpunktthema ist in vielen (Sport-)Verwaltungen die Digitalisierung. Wie ist das Sport- und Bäderamt Bonn aufgestellt? Kommt ein Sportverwaltungsprogramm zum Einsatz?
Im Sport- und Bäderamt kommt das Sportstättenbelegungsprogramm SKUBIS zum Einsatz. Über das geodatenbasierte Sportstättenkataster können die Nutzerinnen und Nutzer bereits heute zu den einzelnen Sportstätten eine Vielzahl an Informationen erhalten.
Aktuell plant das Sport- und Bäderamt die Beschaffung einer App, mit der alle Sportflächen und -angebote in der Stadt digital sichtbar gemacht werden können.
Die Corona-Pandemie hat auch die Aufgaben der Sportverwaltung verändert. Wie hat das Sport- und Bäderamt den Sport und die Sportverwaltung durch die Krise gesteuert?
Das Sport- und Bäderamt hat im Rahmen der rechtlich zulässigen Möglichkeiten während der gesamten Pandemie Sportanlagen betrieben und diese für die Allgemeinheit bereitgestellt. Die Sportanlagen „unter freiem Himmel“ stehen für den Individualsport und das Gruppentraining von Kindern zur Verfügung.
Gleichwohl konnten durch die Corona-Pandemie die überwiegenden Vereinsangebote nicht mehr aufrechterhalten werden. Dies gilt insbesondere für die Hallensportarten und das Schwimmen. Dennoch haben die zahlreichen Bonner Sportvereine noch keine deutlich spürbaren negativen Folgen der Pandemie zu verzeichnen. Die Mitglieder halten ganz überwiegend auch in Krisenzeiten ihren Vereinen die Treue.
Stefan Günther, Bundesstadt Bonn, Leiter Sport- und Bäderamt
Wir sehen die ADS-Mitgliedschaft als einen Gewinn, weil ...
sowohl die Informationsvermittlung als auch der interkommunale Austausch mit den vielen engagierten Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Städten einen erheblichen Mehrwert für die eigene Arbeit bietet.